Wie viele Bücher gibt es auf der Welt?
Im Jahr 2024 gibt es schätzungsweise etwa 170 Millionen einzigartige Bücher auf der Welt.
Diese Zahl basiert auf einer Zählung von Google aus dem Jahr 2010, die 129.864.880 veröffentlichte Titel ergab, kombiniert mit Daten der UNESCO, wonach jedes Jahr etwa 2,2 Millionen neue Bücher veröffentlicht werden. Wenn wir dieses jährliche Wachstum auf das letzte Jahrzehnt hochrechnen und die zunehmende Selbstveröffentlichung berücksichtigen, kommt man auf insgesamt etwa 170 Millionen. Diese Zahl umfasst Print-, Digital- und Hörbuchformate in allen Sprachen und Regionen.
Es ist wichtig zu beachten, dass sich diese Zahl auf unterschiedliche Titel bezieht, nicht auf einzelne gedruckte oder verkaufte Exemplare.
170 Millionen mögen unvorstellbar viel erscheinen, doch sie spiegeln die erstaunliche Vielfalt und den Umfang des weltweiten literarischen Schaffens wider. Bücher werden in allen Teilen der Welt geschrieben und veröffentlicht – von wissenschaftlichen Abhandlungen und Regierungsberichten bis hin zu Romanen, Gedichten und Kinderbüchern. Jedes einzelne trägt eine Stimme, einen Zweck und oft auch einen kulturellen Abdruck seiner Herkunft in sich.

Nicht alle Bücher sind gleichermaßen zugänglich. Einige werden lokal in kleiner Auflage veröffentlicht, andere weltweit in Dutzenden von Sprachen. Viele selbstveröffentlichte Werke erhalten keine ISBN-Nummern und fallen möglicherweise nicht in die offiziellen Statistiken. Andere wiederum werden digitalisiert und zur Aufbewahrung archiviert, ohne jemals in den Handel zu gelangen.
Dennoch erinnert uns diese Zahl daran, wie reich und umfangreich die Welt der Literatur tatsächlich ist. Für Leser bedeutet dies, dass es immer etwas Neues zu entdecken gibt. Für Forscher vermittelt sie ein Gefühl für die Größenordnung. Und für Schriftsteller ist sie der Beweis, dass jedes neue Buch Teil eines riesigen, ständig wachsenden Dialogs über Zeit und Raum hinweg ist.
📚 Borges, Bibliotheken und das Problem der zu vielen Bücher – wenn auch nicht 170 Millionen
Jorge Luis Borges stellte sich einmal eine Bibliothek vor, die so groß war, dass sie jede mögliche Kombination von Buchstaben enthielt. Jedes Buch, das jemals existiert hat, und jedes, das niemals existieren sollte. Es war überwältigend, unendlich und zutiefst beunruhigend.
Denken Sie nun an unsere 170 Millionen Bücher. Das ist zwar nicht unendlich – aber fast, sodass einem schwindelig wird. Wenn Sie jede Woche ein Buch lesen würden, würden Sie über 3 Millionen Jahre brauchen, um alle zu lesen. Und bis dahin würden Millionen weitere hinzukommen.
Borges war fast sein ganzes Leben lang blind, aber er sah klar, wie Wissen uns überwältigen kann. In „Die Bibliothek von Babel“ sind alle Bücher real, aber nur wenige ergeben Sinn. Das kommt seltsamerweise dem Gefühl nahe, das man heute beim Stöbern in einem Online-Katalog hat. So viele Titel. So viele Möglichkeiten. Welches ist das richtige?
Natürlich wollte Borges nicht weniger Bücher. Er wollte nur, dass wir darüber nachdenken, was es bedeutet, eine Auswahl zu treffen. Welche Geschichten heben sich von den anderen ab? Welche helfen uns, unseren Platz in der Welt zu finden?
Irgendwo unter diesen 170 Millionen sitzt ein stiller argentinischer Bibliothekar und fragt: Lesen Sie oder suchen Sie nur?
🕵️ Sherlock Holmes und der Fall der verschwundenen Bücher
Wenn es 170 Millionen Bücher gibt, hat Mr. Sherlock Holmes sicherlich die Hälfte davon gelesen – oder sich zumindest an die Titel erinnert.
Conan Doyles berühmter Detektiv schien nie von obskuren Anspielungen überrascht zu sein. Ob es sich um eine Abhandlung über Zigarrenasche aus dem 18. Jahrhundert oder eine alte chinesische Volkssage handelte, Holmes kannte immer das Buch. Und Watson, treu wie immer, schaute erstaunt.
In „Das Abenteuer mit dem blauen Karfunkelstein“ leitet Holmes anhand eines Hutes die gesamte Lebensgeschichte eines Mannes ab. Stellen Sie sich vor, was er mit einem ganzen Bücherregal anstellen könnte. Oder mit 170 Millionen davon.
Aber hier kommt der Clou: Holmes selbst ist Teil dieser Zahl. Jede Ausgabe von „Der Hund von Baskerville“, jede Übersetzung, jeder illustrierte Nachdruck – sie alle zählen. Holmes hat nicht nur Rätsel gelöst. Er hat sich selbst vervielfältigt.
Und das gilt auch für alle anderen Figuren, die uns erhalten geblieben sind: Dracula, Elizabeth Bennet, Gatsby, Hermine Granger. Sie hallen in dieser Zahl wider und lassen sie weniger abstrakt erscheinen. 170 Millionen ist nicht nur eine Statistik. Es ist der Ort, an den Geschichten gelangen, wenn sie zu beliebt sind, um zu verschwinden.
Wenn Holmes hier wäre, würde er vielleicht sagen: „Es ist ein kapitaler Fehler, zu zählen, ohne das Gewicht dessen zu verstehen, was man zählt.“ Er hätte Recht – und würde wahrscheinlich lesen.

📖 Tolstoi, Wortzahlen und Bücher, die nicht wissen, wann sie aufhören sollen
Wenn Sie jemals „Krieg und Frieden“ aufgeschlagen und gedacht haben: „Das ist länger als nötig“, dann sind Sie nicht allein. Tolstois Meisterwerk umfasst über eine halbe Million Wörter – und das ist nur eine Ausgabe. Multiplizieren Sie das mit Dutzenden von Übersetzungen, Adaptionen und kommentierten Ausgaben, und Tolstoi allein trägt großzügig zur weltweiten Buchzahl bei.
Bei 170 Millionen Büchern weltweit drängt sich die Frage auf: Brauchen wir wirklich alle? Tolstoi würde diese Frage mit Ja beantworten. Jedes kleine Detail – jede Uniform, jeder Blick, jede philosophische Randbemerkung – ist Teil des Ganzen. Er schrieb nicht, um sich kurz zu fassen. Er schrieb, um vollständig zu sein.
Das hat etwas seltsam Beruhigendes. Selbst in einer Welt, in der es Titel im Überfluss gibt, dürfen sich manche Bücher noch Zeit lassen. Tolstoi hatte es nicht eilig. Und die Literatur auch nicht.
Es erinnert uns auch daran, dass Größe nicht immer Substanz bedeutet. Einige der beliebtesten Werke der Geschichte sind kurz: Der alte Mann und das Meer, Farm der Tiere, Die Verwandlung. Aber wenn ein Schriftsteller wie Tolstoi 1.200 Seiten verlangt, folgen wir ihm trotzdem. Nicht weil wir zählen – sondern weil wir neugierig sind, wohin er uns führt.
📦 Jane Austen, kleine Auflagen und unerwarteter Ruhm
Jane Austen veröffentlichte Stolz und Vorurteil im Jahr 1813. Die erste Auflage? Etwa 1.500 Exemplare. Heute würde diese Zahl kaum als limitierte Auflage gelten. Aber irgendwie wuchs dieser bescheidene Anfang zu Millionen – übersetzt, adaptiert, neu aufgelegt, auswendig gelernt.
Von den insgesamt 170 Millionen Büchern machen Austens frühe Werke nur einen winzigen Bruchteil aus. Doch ihr Einfluss wiegt weit mehr als ihr Platz im Bücherregal. Das erinnert uns daran, dass literarischer Einfluss nicht immer mit großen Veröffentlichungen oder beeindruckenden Zahlen einhergeht. Manchmal beginnt er mit leisem Witz und ein paar gut platzierten Blicken.
Interessant ist, wie viele Bücher diese zweite Chance nicht bekommen. Die meisten Titel, die jedes Jahr veröffentlicht werden, verschwinden still und leise. Vergriffen. Aus dem Verkehr gezogen. Und aus dem Gedächtnis. Aber Austen? Sie blieb. Nicht nur, weil sie brillant war, sondern weil die Leser sie weitergaben. Von Generation zu Generation. Von Gespräch zu Gespräch.
Und das ist etwas, was man mit Zahlen allein nicht messen kann: wie ein Buch überlebt, weil es geliebt wird. Austen’s Geschichten mögen einmal gezählt sein, aber sie haben Millionen von Leben gelebt.
Irgendwo zwischen Satire und Romantik hat sie uns gelehrt, dass kleine Auflagen immer noch sehr große Spuren hinterlassen können.
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